Am 11. November 2025 gegen 10:04 UTC ereignete sich auf der Sonne eine Eruption der Klasse X5.1 in der Nähe des Sonnenflecks AR 4274. Dieses Ereignis zählt zu den stärksten Eruptionen des aktuellen Sonnenzyklus und brachte eine Vielzahl von räumlich-zeitlichen Folgen mit sich.
Wie die Eruption entstanden ist
Die Eruption entstand in der aktiven Region AR 4274, die sich auf der 'erdabgewandten' Seite der Sonne befand, also relativ zur Erde orientiert war. In dieser Region hatten sich aufgrund eines starken magnetischen Feldes enorme Reserven an magnetischer Energie angesammelt, die plötzlich freigesetzt wurden - was zu einer heftigen Strahlung in Form von Röntgenstrahlen (typisch für X-Klasse-Eruptionen) und gleichzeitig zur Freisetzung eines koronalen Massenauswurfs (CME - Coronal Mass Ejection) führte.
Neben der eigentlichen Eruption wurde auf den Bildern eine umfangreiche Verdunkelung der Korona ('coronal dimming') festgestellt, was ein Indikator für den Austritt von Materie aus der Kern der Sonnenatmosphäre ist - ein typisches Begleitphänomen bei großen CMEs, die sich zur Erde bewegen. Radioelektrische Wellen vom Typ II (Bezeichnung für Radiosignale, die mit Schockwellen verbunden sind) zeigten eine geschätzte Auswurfgeschwindigkeit von etwa 1.350 km/s.
Folgen und Ausbreitung der Effekte
Wenn es zu einer solchen Art von Ereignis kommt, gibt es mehrere Ebenen von Auswirkungen:
Röntgen- und UV-Strahlung: Die erste Welle der Eruption trifft praktisch sofort die Erde (Ionosphäre) (innerhalb von Minuten), was kurzfristige Störungen in der Hochfrequenz-Radiokommunikation, insbesondere im D-Schicht der Ionosphäre, verursachen kann.
Energetische ProtonenHöhere Schichten und Protonenausbrüche können innerhalb von Minuten bis Stunden die Erde erreichen und ein sogenanntes Strahlensturm-Wetter auslösen. In diesem Fall wurde der Zustand S2 erklärt.
Koronaler Massenauswurf (CME) + Geomagnetischer SturmEin auf die Erde gerichteter CME kann einen geomagnetischen Sturm verursachen - in diesem Fall wurde die Warnung auf Stufe G4 (schwerwiegend) für mittlere geografische Breiten verlängert.
Zeitrahmen und Dauer
Der Ausbruch erreichte um 10:04 UTC heute seinen Höhepunkt und seine direkte Wirkung (in Form von Röntgenstrahlung) dauerte nur wenige Minuten. Die nachfolgenden Effekte haben jedoch eine deutlich längere Wirkungsdauer:
Ionosphärische Störungen von Radiowellen: In den ersten Stunden nach dem Ausbruch.
Protonensturm: Kann Stunden dauern.
CME: Die Ankunft bei der Erde wird in diesem Fall auf die mittleren bis späten Stunden des 12. November (UTC) geschätzt, und der eigentliche geomagnetische Sturm kann von einigen Stunden bis zu einem ganzen Tag oder länger dauern.
Bedeutung für Funkamateure und Satellitenkommunikation
Für Funkamateure ist ein solcher Ausbruch wichtig, da das Risiko von Kurzwellenstörungen deutlich erhöht wird und UKW Verbindungen, Ionosphärenausfällen (insbesondere in den unteren Schichten der Ionosphäre) und im Extremfall auch zu Schäden an Satelliten oder Flügen in niedrigen Höhen führen kann. Es besteht auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Polarlichter in mittleren bis hohen geografischen Breiten zu beobachten.
Fazit
Der Ausbruch der Klasse X5.1 aus AR 4274 ist eine der markantesten Ereignisse im aktuellen Sonnenzyklus. Er zeichnet sich durch hohe Energie, schnellen CME und direkte Ausrichtung auf die Erde aus, was eine komplexe Kaskade von Effekten auslöst - von Funkausfällen über Protonenstürme bis hin zu möglicherweise starker geomagnetischer Aktivität. Funkamateure, Satellitenbetreiber und Beobachter der Sonnen- und geomagnetischen Aktivität sollten dieses Ereignis als bedeutendes Beispiel für die „starke Sonne“ und ihre Auswirkungen auf unsere technische Infrastruktur im Gedächtnis behalten.
